Grundlagen unseres evangelischen Bildungsverständnisses

„Grundlage für Bildungs- und Erziehungsarbeit ist das biblische-christliche Menschenbild. Mädchen und Jungen haben ein Recht auf Bildung. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) versteht unter Bildung einen ganzheitlichen Prozess, der sich an der Lebenswelt der Mädchen und Jungen orientiert und alle ihre Kräfte anregt. Es ist ein individueller Prozess, der Grundlage für Persönlichkeitsentwicklung ist. Auf der Grundlage des Evangeliums wird in evangelischen Kindertagesstätten eine Atmosphäre des Vertrauens geschaffen, in der sich Mädchen und Jungen mit ihren Stärken und Erfahrungen weiterentwickeln können und zu gemeinsamen Handeln angeregt werden. Die Möglichkeit sichere Bindungen und Beziehungen einzugehen wird als Grundvoraussetzung für gelingende Bildungsprozesse verstanden“ (Zentrum Bildung der EKHN, Fachbereich Kindertagesstätten, 2010, S. Kapitel 6 / Bildung).

Die EKHN hat ihr Selbstverständnis der Kindertagesstättenarbeit in der Präambel zu den Leitlinien festgeschrieben: „Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau versteht ihre Kindertagesstättenarbeit als einen im Evangelium von Jesus Christus begründeten Dienst an Kindern, an Familien und an der Gesellschaft. Der eigenständige Bildungsauftrag der Kindertagesstätte, der die Erziehung (Bildung) des Kindes in der Familie ergänzt und unterstützt, wird entsprechend den jeweils geltenden staatlichen Ordnungen durchgeführt. Darüber hinaus nimmt die Evangelische Kirche ihr Recht auf selbstständige Zielsetzung und Durchführung der Erziehungs- und Bildungsaufgaben wahr. Als Teil des diakonischen Auftrages der Kirche auf Gemeindeebene trägt die Kindertagesstättenarbeit zur Verbesserung der Lebensmöglichkeiten von Kindern und Familien aus allen sozialen Schichten, Religionen und Nationalitäten bei. Die eigenständige Wahrnehmung der Erziehungs- und Bildungsaufgaben zeigt sich in den Zielvorstellungen und Organisationsformen der Einrichtung, in der Einstellung des pädagogischen Fachpersonals und in den religionspädagogischen Angeboten. Die religiöse Erziehung der Kinder berücksichtigt ihre jeweiligen Lebenssituationen. Sie ist integrierter Bestandteil einer ganzheitlichen Erziehung und setzt eine Atmosphäre des Vertrauens voraus, in der sich die Kinder ihren Fähigkeiten und Interessen entsprechend entwickeln können und zu gemeinsamen Handeln befähigt werden.“

In Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft wird das Heranwachsen von Kindern begleitet und gefördert. Es ist ein wichtiger Beitrag zu Sinnstiftung und Wertevermittlung, welcher in der Gesellschaft geleistet wird. Bildung bedeutet nach christlichem Verständnis ein umfassendes Geschehen der Persönlichkeitsbildung, das als ein lebenslanger Prozess zu begreifen ist, der in der frühen Kindheit beginnt und in unterschiedliche Phasen gegliedert werden kann.

(aus: Kinder sind unsere Zukunft. Leitlinien für die Arbeit in den Evangelischen Kindertagesstätten, Nov. 2000)

 

In unserem Haus sind wir uns der Verantwortung als evangelische Kindertagesstätte bewusst. Wir sind überzeugt das religiöse Erziehung eng verbunden ist mit Bildung zur Selbstfindung und auf diese Weise zur Selbstwerdung der Kinder beiträgt, wie es auch in den Erziehungs- und Bildungsempfehlungen des Landes RLP, den Qualitätsfacetten des Trägers, der EKHN, sowie im Nationalen Kriterienkatalog (NKK) definiert ist. Bei uns wird jedes Kind in seiner Persönlichkeit wahrgenommen und geachtet. In unseren alltäglichen Begegnungen möchten wir den Kindern ein Gefühl von Geborgenheit und Angenommen-Sein vermitteln. Dies gelingt durch einen ganzheitlichen Ansatz, welcher Schwerpunkt religionspädagogischer Erziehung ist, und durch unsere Werkstatt-Pädagogik favorisiert wird.